Erfahrungsbericht
Das dreijährige Studium für Gesundheits- und Krankenpfleger(innen) beinhaltet neben den Vorlesungen an der Fachhochschule IMC Krems/Donau, auch 12 Pflichtpraktika.
Diese, bislang unbezahlten Praktika, werden in verschiedenen Bereichen absolviert und sind die einzigartige Möglichkeit die theoretischen Inputs der Vorlesungen und praktischen Übungen in der Realität am Patienten umzusetzen. So positiv diese Vorstellung auch klingt, gibt es dabei auch die eine oder andere Herausforderung.
Die nötige Flexibilität für das Pflegepraktikum
Die Studierenden brauchen einen hohen Grad an Anpassungsfähigkeit, um sich in 12 verschiedenen Arbeitsbereichen, mit 12 verschiedenen Teams mit unterschiedlichen Tätigkeitskompetenzen zu integrieren. Hier wird ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von den Student(inn)en gefordert. Um dies zu meistern, ist Selbstbewusstsein, Engagement und viel Motivation erforderlich.
Darauf sollten sich Interessent(inn)en für diesen Beruf ebenso einstellen, wie jene, die Kandidat(inn)en für die Ausbildung auswählen.
Erfahrungen werden ganz individuell erlebt und verarbeitet, somit ist es schwierig, Erlebnisse zu verallgemeinern. Auch die unterschiedlichen Praktikumsstellen gestalten die Praktikumsabläufe mitunter sehr unterschiedlich.
Diese zuvor beschriebene notwendige Anpassungsfähigkeit zieht sich verständlicherweise durch das gesamte Studium sowie durch die spätere Berufslaufbahn.
Der Dienstplan für Pflegepraktikant(inn)en
Die Dienstplanung für Praktikant(inn)en gestaltet sich teilweise kompliziert. Wir Studierenden werden dazu angehalten, beispielsweise an ein oder zwei Wochenenden Dienst zu machen. Oftmals wird generell ein Dienstplan vorgeschrieben, der bei Praktikumsbeginn mit den eigenen Terminen koordiniert und fixiert wird. Zu Komplikationen führt es manches Mal bei Studierenden, die neben dem Studium arbeiten gehen. Hier wird die Organisationsfähigkeit beider Seiten gefordert.
Die Praxisleitung
An den meisten Praktikumsplätzen gibt es eine oder mehrere Personen, die die Praxisanleitung für Auszubildende übernehmen. Dabei läuft das oftmals nur darauf hinaus, dass diese am ersten und spätestens am letzten Tag die bürokratischen Tätigkeiten, wie Unterschriften am Vertrag sowie ein Erst- und Endgespräch durchführen.
Im Praktikum selbst wäre es wünschenswert von einem/einer Praktikumsanleiter(in) durch die gesamte Zeit begleitet zu werden und auch gemeinsame Dienste zu haben. Verständlicherweise ist hier die Einteilung der Dienste schwieriger, dennoch ist die Anleitung im Praktikum das wesentliche Element, um das Gelernte sicher in der Praxis anzuwenden und gelerntes theoretisches Wissen zu sichern.
Die Studierenden kommen ins Praktikum, um von den dort Tätigen zu lernen, Handlungen anzusehen und danach selbstständig durchzuführen und am Ende mit routiniertem Arbeiten aus dem Praktikum zu gehen.
Fehlendes Pflegepersonal als Herausforderung
Oftmals werden die Student(inn)en als Ersatz für fehlendes Personal angesehen. Auch diese Aussage ist bei dem ein oder anderen Auszubildenden schon mal im Ohr gelandet. Die Studierenden übernehmen gerne Verantwortung, dennoch sind sie hier, um im Praktikum zu lernen.
Positiv ist und bleibt, dass wir praxisrelevante Tätigkeiten gezeigt bekommen und danach diese selbstständig oder unter Aufsicht durchführen dürfen und somit auf das darauffolgende Berufsleben vorbereitet werden. Mit kollegialer Zusammenarbeit und Anleitung und auch konstruktiver Kritik sowie Lob lernen wir gerne von zukünftigen Kolleg(inn)en.
Verfasserin: Corinna Sturm