In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt stehen Pflegekräfte vor zahlreichen Herausforderungen. Der medizinische Fortschritt, technologische Innovationen und steigende Anforderungen an die Pflegequalität erfordern kontinuierliches Lernen und Anpassung. Wie wird die Fortbildung von Pflegekräften in Österreich geregelt?
Gesetzliche Vorgaben
Ein gewisses Maß an Fortbildung ist in Österreich gesetzlich vorgeschrieben. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen müssen z.B. 60 Stunden Fortbildung in 5 Jahren vorweisen, Pflegehelfer/innen bzw. Pflegeassistent(inn)en 40 Stunden. Diese Fortbildungspflicht wird derzeit allerdings nicht offiziell kontrolliert. Trotzdem sollte man sich an die vorgeschriebenen Stunden halten, um diese im Falle von Streitigkeiten über korrekte Pflegeanwendungen vorweisen zu können. Fehlende Fortbildungsstunden können ansonsten zu unschönen rechtlichen Konsequenzen führen.
Die Zeit, die Pfleger/innen für die Fortbildung aufwenden müssen, muss nicht zusätzlich zur Arbeitszeit geleistet werden. Eine Gesetzesnovelle brachte hier entscheidende Vorteile. Fortbildungsstunden müssen als Arbeitsstunden gewertet werden. Die Kosten werden vom Arbeitgeber getragen.
Aktuelles Wissen verbessert die Pflegequalität
Durch regelmäßige Schulungen bleiben Pflegekräfte auf dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse und Pflegestandards. Auch Soft Skills, wie Kommunikation und Stressmanagement können Teil des Programms sein. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit der Patient(inn)en bei, sondern verbessert auch die Qualität der Pflege. Gut ausgebildete Pflegekräfte sind in der Lage, komplexe Situationen besser zu bewältigen. Nicht jede Pflegekraft muss an jeder Schulung teilnehmen. Allgemeine Fortbildungen z.B. auf jährlicher Basis können aber auch den Teamzusammenhalt fördern.
Zusätzliche Förderung: Weiterbildungen
Im Gegensatz zu den regelmäßigen Fortbildungen sind Weiterbildungen in neuen Bereichen, wie beispielsweise Intensivpflege oder psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege, nicht vorgeschrieben. Eine Förderung dieser Maßnahmen durch den Arbeitgeber hat aber dennoch große Vorteile. Gelungene Weiterbildungsmaßnahmen steigern nicht nur die Kompetenz der Pflegekräfte, sondern können auch ihre Zufriedenheit und Bindung an das Unternehmen fördern. Es wird ein starkes Signal gesendet: „Du bist wertvoll und wir möchten in deine Zukunft investieren.“ Dies stärkt das Selbstbewusstsein der Pflegekräfte und steigert die Motivation. Mitarbeiter/innen, die das Gefühl haben, dass ihre berufliche Entwicklung gefördert wird, sind engagierter und bleiben dem Unternehmen länger treu.
Die Praxis: Wie können Weiterbildungsmaßnahmen umgesetzt werden?
In einem ersten Schritt sollte der aktuelle Personalstand analysiert werden, um Weiterbildungs-Potential zu identifizieren und die richtigen Maßnahmen anzubieten. Welche Qualifikationen fehlen im aktuellen Team? Welche Interessen haben die Mitarbeiter/innen?
Eine enge Zusammenarbeit mit Fachschulen, Universitäten oder anderen Bildungseinrichtungen ermöglicht es, qualitativ hochwertige Fortbildungen anzubieten. Diese Kooperationen können dazu beitragen, aktuelle Themen abzudecken und praxisnahe Lerninhalte zu vermitteln, die direkt im Arbeitsalltag angewendet werden können. Intern können außerdem Mentoring-Programme umgesetzt werden, bei denen neue Mitarbeiter/innen von erfahrenen Kolleg(inn)en lernen.
Moderne Technik nutzen
Digitale Lernplattformen ermöglichen es Pflegekräften, sich zeit- und ortsunabhängig weiterzubilden. Dadurch werden auch die Möglichkeiten für Mitarbeiter/innen mit privaten Betreuungspflichten optimiert. Online-Kurse, Webinare und virtuelle Workshops bieten eine ideale Ergänzung zu traditionellen Schulungsformen und fördern das selbstgesteuerte Lernen. So können Grundlagen gut vermittelt und dann im Präsenzunterricht weiter vertieft und diskutiert werden.
Weiterbildung für Führungskräfte bei MediCare
Auch die Führungsebene und die Personalabteilung sollten auf dem neuesten Stand sein, deswegen geben wir unser langjähriges Wissen gerne weiter. MediCare bietet Trainings & Workshops zu Human Resources und Führungsthemen an. Unser Programm umfasst viele Themen, wie Konfliktbewältigung, Teamentwicklung, Zeitmanagement und vieles mehr.
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