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Führungskultur im Umbruch: Neue Führungsstile in der Pflege

Führungskultur im Umbruch: Neue Führungsstile in der Pflege

Moderne Führungsstile setzen auf Empathie, Flexibilität und partizipative Entscheidungsfindung. “Positive Leadership” fördert eine Kultur der Wertschätzung, der kontinuierlichen Weiterbildung und des offenen Dialogs. Die Führungskraft bemüht sich aktiv darum, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Dazu gehören eine gute Kommunikation, Anerkennung guter Leistungen, erreichbare Ziele und Sinn in der Arbeit. Wenn der/die Vorgesetzte inspirierend ist, die Probleme der Mitarbeiter/innen ernst nimmt und ihre Stärken fördert, dann entsteht ein gutes Arbeitsklima. Schlechte und autoritäre Vorgesetzte sind dagegen oft sogar ein Kündigungsgrund.

Diese neueren partizipativen Führungsstile unterstützen nicht nur eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, sondern tragen auch maßgeblich zur Verbesserung der Patientenversorgung und -sicherheit bei. Zufriedene Pflegekräfte sind bereit, über das Mindestmaß der Aufgaben hinauszugehen. Sie identifizieren sich mit ihrem Arbeitsort und sind motiviert. Angesichts des Fachkräftemangels und der demografischen Herausforderungen ist dieser Wandel in der Führungskultur ein entscheidender Schritt, um die Pflege in Österreich zukunftsfähig zu gestalten.

 

Stärken und Schwächen verschiedener Führungsstile

Sowohl zu viel als auch zu wenig Führung kann hinderlich für die Ziele einer Organisation sein. Mitarbeiter/innen, die kein Mitspracherecht haben und keine eigenen Entscheidungen treffen können, verlieren schnell ihre Eigenständigkeit und fühlen sich außerdem unterdrückt und nicht gehört. Gerade im Pflegebereich ist es aber wichtig, dass das Pflegepersonal selbstständig und zuverlässig eigene Entscheidungen treffen kann, um Patient(inn)en optimal zu versorgen und schnell zu reagieren. Ein autoritärer Führungsstil ist deswegen nicht angebracht.

Aber auch die komplette Abwesenheit einer Führung in Form einer Laissez-faire Philosophie kann hinderlich sein, da es für Verwirrung und Missverständnisse sorgen kann, wenn es keine einheitlichen Regeln gibt. Wie so oft ist der Mittelweg der richtige, den jede Führungsperson erst für sich selbst finden muss.

 

Individuelle Führung

Es ist nicht nur wichtig, einen allgemeinen Führungsstil zu finden, sondern auch individuell auf einzelne Mitarbeiter/innen einzugehen, um sie zu ihren persönlichen Bestleistungen zu inspirieren. Das nötige Maß an Struktur und Führung hängt von persönlichen Faktoren, der beruflichen Qualifikation und Erfahrung der Mitarbeiter/innen ab. Motivation, Verständnis und Individualität sind die Zauberwörter einer modernen Führungskultur.

 

Kooperative Führung statt starker Hierarchie

Gegenwärtig wird ein kooperativer Führungsstil in der Pflege favorisiert. Dabei haben die Mitarbeiter/innen ihre eigene Entscheidungsfreiheit in einem gewissen Rahmen und können sich bei Meetings einbringen. Ihre Wünsche und Sorgen werden gehört. Sie werden motiviert. Gute Arbeit findet Anerkennung. Trotzdem wird die Autorität der Führungsperson bei diesem Führungsstil nicht angezweifelt wie bei einer Laissez-faire Führung. Die Führungskraft hat das letzte Wort und trifft auch in Konfliktsituationen die letzte Entscheidung. Sie begrenzt Diskussionen, wenn sie abdriften und nicht mehr produktiv erscheinen. Das sorgt für Klarheit, Struktur und Gleichberechtigung im Team.

Der kooperative oder demokratische Führungsstil kann auch Nachteile haben. Für die Führungskraft kann dieser Stil sehr anspruchsvoll sein. Die Entscheidungsfindung dauert länger und die Führungskraft braucht ausgeprägte kommunikative und soziale Fähigkeiten sowie Geduld, um Ordnung in ein eventuelles Chaos zu bringen. Die zufriedenen Mitarbeiter/innen und das gute Arbeitsklima sollten diese Herausforderung aber Wert sein.

 

Weiterbildungen zur Führungskraft im Pflegebereich

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Qualifikation für eine leitende Position im Pflegebereich zu erlangen. Lehrgänge für Gesundheits- & Pflegemanagement werden an verschiedenen Fachhochschulen in unterschiedlichem Umfang angeboten. Die berufsbegleitenden Bachelor- oder Master-Studien dauern gewöhnlich 2-4 Semester. Voraussetzung ist eine 2-jährige Berufspraxis im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege. Absolvent(inn)en können sich anschließend beispielsweise für Jobs als Pflegedienstleitung oder Heimleitung bewerben.

 

Wie findet man gute Führungskräfte?

Qualifizierte Führungskräfte zu finden, ist eine schwierige Aufgabe. MediCare kann dabei auf mehrere Arten helfen. Durch unsere langjährige Erfahrung bieten wir ein Talent Scouting, das weit über die Suche mittels Stellenanzeigen hinausgeht. Dafür greifen wir auf ein breites Talent-Netzwerk zurück, um die optimale Führungsperson zu finden. Sollte es einmal anders laufen als geplant, dann verfügen wir über einen Pool qualifizierter Kräfte für den flexiblen Einsatz auf Zeit.

Auch für bestehende Führungskräfte bieten wir Unterstützung auf dem Weg zu einem guten modernen Führungsstil. Als Führungskraft sollte man sich ständig weiterbilden. Mit Trainings und Workshops eröffnen wir Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen neue Wege und Möglichkeiten, um den optimalen/passenden Führungsstil zu erlangen.

 

 

Quellen:

Eckhard, Klara: Pflegedienstleitung – Ausbildung, Beruf und Gehalt, URL: https://www.medi-karriere.at/medizinische-berufe/pflegedienstleitung

Führungskultur: Führen in der Pflege- keine leichte Aufgabe, 2023, URL: https://ak-pflege-blog.de/fuehren-in-der-pflege-keine-leichte-aufgabe

Innitiative neue Qualität der Arbeit: Gute Führung in der Pflege, URL: https://www.wege-zur-pflege.de/fileadmin/daten/Pflege_Charta/Schulungsmaterial/Modul_4/Arbeitsmaterialien/M4-INQA-Gute-Fuehrung.pdf

Positive Leadership: So gelingt gute Führung in der Pflege, 2023, URL: https://www.bibliomed-pflege.de/news/so-gelingt-gute-fuehrung-in-der-pflege